Antwerpen: Die Schließung des Opel-Werks erfordert Solidarität und eine Kampagne zur Verstaatlichung

General Motors hat die Schließung seines Opel Werks und den damit verbundenen Verlust von 2600 Arbeitsplätzen angekündigt. Die ArbeiterInnen haben daraufhin reagiert, sie blockieren das Werk und haben begonnen die Auslieferung bereits fertiggestellter PKW zu verhindern. Sie benötigen unsere Solidarität!

General Motors hatte den 21. Januar ausgewählt, um die Schließung des Werks in Antwerpen anzukündigen. "Die Zeit läuft dem Unternehmen davon, jeden Monat wird Geld verbrannt", sagte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Klaus Franz am Tag der Bekanntgabe des Beschlusses, der den Verlust von 2600 Arbeitsplätzen in Antwerpen zur Folge hat. Die ArbeiterInnen beschlossen, sich der Entscheidung der Bosse zu widersetzen. Sie haben eine andere Meinung: Opel muss bleiben. Mit Blick auf dieses Ziel werden die Streikposten von Opel jeden Samstag um 14:30 Uhr durch eine große Gruppe Menschen, die sich solidarisch zeigen, verstärkt. Die ArbeiterInnen haben die von ihnen produzierten PKW in Beschlag genommen und bereits 5000 unter ihre Kontrolle gebracht. Sie verlangen Gespräche mit dem Management von General Motors, um die Schließung abzuwenden.

Die Kampagne läuft sieben Tage in der Woche und die Autos im Umkreis des Werks werden von Teams der beiden Gewerkschaften ACV und ABVV kontrolliert. Unter der Woche erhalten sie große Unterstützung von anderen Firmen und am Wochenende wird die Solidaritätsaktion organisiert, weil die Moral in diesem Kampf eine bedeutende Rolle spielt. Zusätzlich hatte die Unterstützergruppe den Filmemacher Michael Moore (Kapitalismus - Eine Liebesgeschichte) aufgefordert nach Antwerpen zu kommen, um der Aktion weitere Öffentlichkeit zu verschaffen. Mitglieder der marxistischen Zeitschrift Vonk und von Unite Socialiste haben eine Kampagne ins Leben gerufen, um Unterschriften für die Schaffung einer breiten Front zur Verstaatlichung der Fabrik zu sammeln. Wir rufen GewerkschaftsaktivistInnen auf, diesen Appell zu unterschreiben, um die Opel-ArbeiterInnen zu unterstützen.

Die Stimmung in Belgien

Eine von Erik de Bruyn (SP. a Rood), dem früheren Bürgermeister Bob Cools (SP.a) und Kulturschaffenden, wie dem Komiker Nigel Williams, dem Theaterdirektor Ruud de Ridder, dem Regisseur Stijn Conincx, dem Autor Tom Lanoye und dem Schauspieler Pieter Embrechts und vielen anderen herausgegebene Petition wurde in der Tageszeitung De Morgen veröffentlicht. Die Zeitung startete auch eine Online-Umfrage, in der gefragt wurde, ob der vom linken Flügel der SP.a (Sp.a Rood) gemachte Vorschlag zur Verstaatlichung eine gute Idee sei und 44% bejahten dies. Und das ohne vorherige Werbung für diese Aktion. Das beweist, dass eine ernstzunehmende Kampagne zur Mobilisierung der ArbeiterInnen genug Druck erzeugen kann, um im Lande eine Diskussion über die Verstaatlichung in Gang zu setzen.

Den Aufruf zur Verstaatlichung unter Arbeiterkontrolle kann man auf folgender Website nachlesen: www.zomervanopel.be

Quelle: Der Funke